Mehr als 58.000 Menschen haben bereits die Petition (www.ichrettedeinleben.de) zur bundesweit verpflichtenden Einführung von Unterricht in Wiederbelebung spätestens ab der 7. Klasse unterzeichnet. Der 125. Deutsche Ärztetag Anfang November nahm nun einen Antrag auf Unterstützung dieser Forderung mit überwältigender Mehrheit an.
Im Beschlussprotokoll (TOP I – 21) dokumentiert der Ärztetag darüber hinaus: „Die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder werden aufgefordert, eine entsprechende Änderung der jeweiligen Lehrpläne herbeizuführen, sofern noch keine entsprechende Umsetzung erfolgte. […] Die Verbesserung der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern erscheint ein effektiver, einfacher und nachhaltiger Weg, um die Laienreanimationsquote nachhaltig zu steigern. Andere Länder haben bereits bewiesen, dass dieser Weg zu nachhaltigen Veränderungen und Verbesserungen führen kann.“
Damit bestätigen die Delegierten der jährlichen Hauptversammlung der Bundesärztekammer die Argumentation der Initiatoren der Kampagne „#ichrettdeinleben“, Dr. med. Carola Holzner, Notärztin aus Duisburg, und Professor Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC): Beispielsweise in Dänemark wurde im Jahr 2005 der Wiederbelebungs-Unterricht gesetzlich festgeschrieben. Seither hat sich die Laienreanimationsquote dort von 20 Prozent im Jahr 2000 auf mehr als 60 Prozent im Jahr 2020 gesteigert. Die Überlebensrate von betroffenen Menschen hat sich verdreifacht. Andere Länder wie die Niederlande und Schweden weisen sogar eine Laienreanimationsquote von 70 Prozent und mehr auf.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben häufigste Todesursache in Deutschland
Die Todesursachenstatistik für 2020 weist erneut Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit rund 338.000 Gestorbenen als die häufigste Todesursache in Deutschland aus. Mehr als 70.000 davon entfallen auf den plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand – zumeist im häuslichen Umfeld: „Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Allein drei Minuten ohne Sauerstoff können das Gehirn irreparabel schädigen. 10.000 Menschenleben und mehr könnten alljährlich gerettet werden, wenn mehr Menschen in solchen Situationen mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen!“, führt Professor Bernd Böttiger aus. „Durch einen entsprechenden Schulunterricht würden Menschen in ganz Deutschland die kinderleichten Maßnahmen natürlich verinnerlichen und so im entscheidenden Fall selbstbewusst und selbstverständlich handeln.“
Initiative schreitet voran: Plakate in allen Landeshauptstädten, Direktansprache von Bildungs- und Gesundheitspolitiker*innen in ganz Deutschland
Nachdem kurz nach der Bundestagswahl bereits alle Parteispitzen kontaktiert wurden und erste positive Signale rückmeldeten, intensiviert die Initiative nun den Dialog mit der Politik: „Wir sprechen in den nächsten Tagen Bildungs- und Gesundheitspolitiker*innen auf Bundes- und Länderebene in ganz Deutschland aktiv an, uns bei der Umsetzung unserer Forderung zu unterstützen – wir lassen nicht locker!“, kommentiert Dr. med. Carola Holzner.
Und weiter bitten die Initiatoren um Unterstützung aus der Bevölkerung: Unter anderem in allen Landeshauptstädten rufen Plakate ab dem 23. November erneut zur Unterzeichnung der Petition auf. „Jede Unterschrift stärkt uns und unser Vorhaben!“
Ich finde das ist eine Tolle Sache.
Ich bin selbst im Rettungsdienst, als Rettungsschwimmer u. San B bei der DLRG, tätig.
Ich musste selbst noch keine Reanimation durchführen u. hoffe auch, dass ich das nicht muss.
Ich finde es sehr wichtig wenn die Kids es schon an den Schulen lernen würden den auch die Kids können leben retten.